DGoB/Rahmenordnung Meisterschaften/Motivation

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Entwurf Rahmenordnung Meisterschaften

Flag of Germany.svg Dieser Text im Go361-Wiki ist kein offizielles Dokument es DGoB e.V., es dient der Entwicklung eines Antrags an oder ein Dokument für den deutschen Gospiel-Nationalverband.

Rahmenordnung_Meisterschaften

Motivation und Erläuterungen zur neuen Rahmenordnung Meisterschaften. (Der Text bezieht sich auf die Version vom 19. April 2023)

Vorwort

Der Deutscher Go-Bund e. V. hat seine Meisterschaften bisher in mehreren Ordnungen geregelt, die sich einzeln weiterentwickelt haben.

Die Rahmenordnung soll künftig grundsätzliche Dinge regeln, die allen Meisterschaften gemeinsam sind. Einfaches Beispiel ist, dass die Vorgaben für die Informationen, die Ausschreibungen enthalten müssen, bisher unterschiedlich formuliert sind.

Die Rahmenordnung soll so allgemein sein, dass künftig auch weitere Meisterschaften möglich sind.

Die Rahmenordnung wird nach der Beschlussfassung ergänzt um je eine Ordnung für jede Meisterschaft („Einzelordnung“). Zudem sollen technische Erklärungen, die die alten Ordnungen enthalten, Grundlage für ein Turnierhandbuch werden. Dort soll dann auch detaillierter auf Dinge wie Faltpaarung eingegangen werden. Handbuch und die Einzelordnungen sind nicht Teil dieses Antrags.

Ein weiteres wird sein, die Regelungen für den Spitzensport, die sich bisher in der Meisterschaftsordnung für die Einzelmeisterschaft befinden (Teilnahme an internationalen Turnieren), in eine eigene Ordnung zu bringen. Das wird der Vorstand später zusammen mit der Kaderordnung, die auch überarbeitet werden muss, in eine Spitzensportordnung einbringen. Aber eins nach dem anderen.

Autoren

Der Text ist von Wilhelm Bühler (Vizepräsident Themenbereich Spitzensport, sowie Turnierleiter und Ausrichter von Meisterschaften) mit fachlicher Beratung von Robert Jasiek (FS Regeln, sowie Teilnehmer an Meisterschaften) erstellt worden. Der Text basiert in weiten Teilen auf den aktuellen Turnierordnungen.

Bedeutung

Was bedeutet die neue Rahmenordnung nun für die Meisterschaften in Deutschland?

Durch die Rahmenordnung können die Einzelordnungen viel kürzer werden, da sie für allgemeines auf die Rahmenordnung verweisen und sich hauptsächlich auf die Einzelbestimmungen, Turniersystem und Wertung konzentrieren.

Der Vorstand wird nach der DV für jede Meisterschaft einzeln eine neue Einzelordnung erarbeiten (lassen), die die bisherige Meisterschaftsordnung ersetzt und die spezifische Dinge für diese Meisterschaft ausgestaltet, da alles grundlegende in der Rahmenordnung bereits geregelt ist.

Wie schon bei der Rahmenordnung wird der Vorstand von den Fachsekretariaten (Regeln und falls bis dahin besetzt Meisterschaften) unterstützt werden. Diese neuen, schlanken Einzelordnungen werden mit den Beteiligten an den Meisterschaften entwickelt.

Sollten Punkte in der Rahmenordnung später verändert werden, wirkt sich das direkt auf alle Meisterschaften aus. Gegebenenfalls müssen dann die Einzelordnungen angepasst werden.

Wichtig: Jede alte Meisterschaftsordnung gibt solange weiter, bis die neue Einzelordnung für diese Meisterschaft beschlossen ist.

KI-Regel

Komplett neu ist die KI-Regel in §3 (5), daher erläutern wir diese zuerst. Sie ist auch ein gutes Beispiel, warum es gut ist, eine Rahmenordnung zu haben, denn es muss für diese Grundsatz-Entscheidung nicht jede Meisterschaftsordnung einzeln geändert werden.

Das Missbrauchspotenzial durch künstliche Intelligenz ist groß und nimmt zu. Die Sportlichkeitsregel reicht nicht aus, weil es auch auf deutschen Meisterschaften regelmäßig Diskussionen gibt, ob jemand elektronische Hilfsmittel für Musikhören oder Mitschreiben einsetzen darf, bei denen eine Kontrolle hinsichtlich künstlicher Intelligenz unmöglich ist.

Die KI-Regel klärt diesen Sachverhalt für in der realen Welt gespielte Turniere, wie es die deutschen Meisterschaften sind. Sie verbietet Spielern während ihrer Partien den Einsatz künstlicher Intelligenz durch dafür geeignete Hilfsmittel wie Kopfhörer oder Computer ebenso wie hinterlegte oder durch Dritte übermittelte Informationen. Die Regel ist pragmatisch, kann aber nicht jeden Einzelfall abdecken. Ein Turnierleiter wird sicherlich Kopfhörer mit ärztlichem Attest oder einfache elektronische Armbanduhren, die offensichtlich keine Smartwatches, zulassen.

In einem Schiedsfall kann eine Analyse der (Nicht-)verwendung von künstlicher Intelligenz durch jeweils mindestens einen Spieler in mindestens einer Partie erwiesen werden mittels a) Aussagen beziehungsweise Zeugen oder b) aufwändige Statistikindizien. Für Statistikindizien fehlen die Zeit zur Klärung während eines Turniers und die wissenschaftliche Grundlage. Die KI-Regel hingegen ist praktikabel, da sie eine einfache Feststellung hinsichtlich des Missbrauchs verbotener Hilfsmittel erlaubt und kompatibel zum klassischen Schiedsverfahren ist.

Einzelerläuterung zu den Paragrafen der Rahmenordnung

Die meisten Regelungen sind entweder aus der Ordnung der Einzelmeisterschaft oder der Blitzmeisterschaft übernommen und auf weitgehende Konsistenz mit den anderen Meisterschaftsordnungen geprüft worden.

§1

Mit der neuen Rahmenordnung werden die Zuständigkeiten zwischen LV, DV, Vorstand, FS, Ausrichter und Turnierleiter aufgeteilt.

Die DV wird das Gesamtbudget und die grundlegende Rahmenordnung beschließen.

Der Vorstand wird das Budget beantragen und verteilen und die Einzelordnungen verantworten.

Die Landesverbände als regional verankerte Gliederung werden in die Ausrichtung von Meisterschaften stärker eingebunden, damit Meisterschaften nicht nur dort stattfinden, wo ein Vorstandsmitglied zufällig wohnt. Bisher ist der Vorstand verantwortlich eine Meisterschaft auszurichten, wenn es keinen Ausrichter gibt.

§2

Für die Ausrichter ist die Berichterstattung über die Meisterschaft künftig eine Pflicht.

Der Turnierleiter kümmert sich um das Turnier. Die unscharfe Regelung, dass alle gemeinsam verantworten, entfällt daher.

§3

In den Spielregeln sind Einzelregelungen aus den bisherigen Einzelordnungen zusammengezogen worden. Sonderregeln für Blitz und Paar-Go bleiben in deren Ordnungen.

Komplett neu ist die KI-Regel, sie ist oben bereits motiviert.

§4

Der DGoB setzt komplett auf die EGD und führt nicht - wie etwa Frankreich - eine eigene Datenbank.

§5

§5(1) Das Teilnahmerecht für Ausländer ist in den alten Meisterschaftsordnungen unterschiedlich geregelt, grundsätzlich haben wir die 5 Jahre aus der Einzelmeisterschaft übernommen, geben Einzelordnungen aber bei entsprechender Begründung die Möglichkeit davon abzuweichen.

§5(3) Es wirkt etwas merkwürdig, wenn ein Spieler bei einer deutschen Meisterschaft für einen ausländischen Club antritt, daher ist „DE“ künftig festgeschrieben.

§5(4) Die Teilnahmevoraussetzungen enthalten jetzt auch offiziell die Möglichkeit in Ausnahmefällen eine Wildcard zu vergeben. Die Betonung liegt hier auf Ausnahmefälle.

§5(6) Es wird für Meisterschaften generell kein Startgeld erhoben, es gibt Einzelordnungen, die Startgeld ermöglichen, diese Möglichkeit wurde in den letzten Jahren nicht genutzt.

§6

Die Ausrichtung ist in den letzten Jahren immer kurzfristiger geworden, was manchem Spieler die Teilnahmemöglichkeit genommen haben könnte. Ähnlich wie im Deutschlandpokal sollen Meisterschaften wieder frühzeitig vergeben werden.

§7

Die Kostenerstattung ist aktuell aufgrund des defizitären Haushalts eher knapp gehalten; die Rahmenordnung kann das nicht ändern. Die Kostenerstattung für die Spieler ist ein Thema für die Budget-Diskussion künftiger Jahre.

Es wird einerseits die Teilnehmerpauschale für alle einheitlich auf 50 € gesetzt und den Spielern die Zusatzhürde einen „formlosen Antrag“ zu stellen, erspart.

Für den Ausrichter wird klar kommuniziert, dass Belege vorgelegt werden müssen (keine pauschalisierte Abrechnung) und es ohne Vorlage eines Berichts auch kein Geld vom DGoB gibt. Der DGoB braucht die Berichte für seine Medien (DGoZ, Website, Social Media, …). Das Ziel ist über mehr Öffentlichkeitsarbeit Mitglieder zu halten und neue zu gewinnen, um dann künftig mehr in die Meisterschaften investieren zu können.

§8

Die Einzelordnungen fordern aktuell unterschiedliche Ausschreibungstexte, mit der Rahmenordnung wird ein Grundgerüst für alle einheitlich gesetzt, das in den Einzelordnungen ggf. noch ergänzt wird.

§9

Dem Schiedsgericht sollten Menschen angehören, denen die Teilnehmer vertrauen und die über Meisterschaftserfahrung verfügen. Mit der Rahmenordnung können künftig bei allen Meisterschaften auch externe, geeignete Schiedsrichter von den Teilnehmern gewählt werden. Aktuell ist das nur in den Anmerkungen zur Jugendordnung vorgesehen.

§10

Die Setzliste wird bei mehreren Turnieren genutzt, wir haben mit $10(1)(c) das derzeit "übliche" Verfahren für den Fall der Punktgleichheit ergänzt.

§11

Die Rahmenordnung ordnet klar ein, welcher Zeitplan für das Turnier gilt: Es ist der aus der Ausschreibung und nicht der aus der Einzelordnung. Die Rahmenordnung legt erstmals auch eine Nachtruhe fest. Und sie bestimmt auch, wie man auf Zeit verliert und dass auch beide Spieler auf Zeit verlieren können.

§12

Diese Rahmenordnung ist eine erste Version, sobald sie in Kraft, muss für jede Meisterschaft eine Einzelordnung beschlossen werden.

Damit ändert sich für die aktuellen Meisterschaften nicht direkt etwas, da für jede Meisterschaft die jetzige Meisterschaftsordnung gültig bleibt, bis es eine neue Einzelordnung als Nachfolger gibt.


Überblick

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